„Girlsplaining“ zeigt eindrucksvoll, wie verkopft wir alle (noch) sind. Ich bin mir sicher, dass viele sich der im Buch angesprochenen Problematiken gar nicht bewusst sind – dafür muss erst ein Bewusstsein geschaffen werden.
Genau das macht „Girlsplaining“ auf eine humorvolle Art und Weise.
Worum geht’s?

Feminismus, das ist ein Thema, mit dem sich (hoffentlich) jede*r irgendwann im Laufe seines*ihres Lebens beschäftigt – ich selbst habe lange nach einem leichten Zugang zum Thema gesucht, nach Büchern, die mich behutsam in diese komplexe Thematik einführen und in denen nicht wie wild mit irgendwelchen Fachtermini um sich geworfen wird. Durch andere Blogger*innen bin ich auf „Girlsplaining“ aufmerksam geworden. Das Buch hat mich gleich von Anfang an fasziniert – seit meiner Kindheit, in der ich „Donald Duck“ oder „Asterix & Obelix“ gelesen habe, habe ich nämlich nie mehr zu Comics gegriffen. (Mir war nicht so wirklich bewusst, dass es auch Comics für Erwachsene gibt.) Das Cover und die Innengestaltung von „Girlsplaining“, die der Farbe Pink treu bleiben, sind natürlich ein Hingucker (Spoiler: Meine Lieblingsfarbe ist Rosa, ich find’s also besonders hübsch!).
Welche Themen werden denn nun behandelt?
Katja Klengel geht nicht nur auf die Rosa-Blau-Falle bei Kinderspielzeug ein, sie thematisiert neben weiblicher Körperbehaarung auch, weshalb Frauen oft als „hysterisch“ bezeichnet werden und wieso sich vor allem Frauen immer wieder rechtfertigen müssen, wenn sie keine Kinder bekommen wollen …
Da es sich um einen autobiographischen Comic handelt, zeigt Katja Klengel außerdem Momente auf, in denen sie selbst sprachlos war, als sie sich sexistische Kommentare gefallen lassen musste. Im Stile von „A Christmas Carol“ durchleben wir nach dem Auftauchen des Geistes der verrosteten Rasierklingen, wie sie anders und selbstbewusster auf diese Sprüche hätte reagieren können – und vor allem, dass das manchmal gar nicht so schwer ist!
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