Rezension zu „Mein bester letzter Sommer“ von Anne Freytag

Inhalt:

Wann du die große Liebe triffst, kannst du dir nicht aussuchen

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …

(Quelle: heyne fliegt)


Angaben zum Buch:

Titel: Mein bester letzter Sommer
Autorin: Anne Freytag
Erscheinungsdatum:  08.03.2016
ISBN: 978-3-453-27012-1
Format: Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
Preis: (D) 14,99€ / (A) 15,50€

Hier kommst du zum Buch!


Meinung:

„Mein bester letzter Sommer“ ist eines jener Bücher, das man erst aus der Hand legt, wenn man den letzten Satz gelesen hat, weil man beinahe durch die Seiten fliegt.
Obwohl – das ist nicht ganz richtig.
Manchmal musste ich das Buch beiseitelegen – dieses Buch ist keines der Seifenblasenprinzessinnenschlossbücher, in denen alles gut ist und das Happy End nur eine Frage der Zeit ist!
„Mein bester letzter Sommer“ ist emotional, feinfühlig und ungeschönt. Anne Freytag lässt uns mit Tessa das durchleben, was man als personifizierten Albtraum bezeichnen kann. Zum Teil jedenfalls, denn kaum betritt Oskar Tessas Welt, beginnt sich ihre Sicht auf ihr Leben und auf sich selber zu wandeln und ihre Welt in Schwarz-Weiß wird plötzlich bunt!

Genau das wollte ich auch irgendwann. (…) Einen Mann, der weiß, wer ich wirklich bin und der mich trotzdem liebt.
Mein bester letzter Sommer – Seite 28

Dieses Buch besticht vor allem wegen der unvergleichlichen Charaktere: Einerseits Tessa, die ihr Musterleben satt hat und nicht versteht, warum ausgerechnet sie jetzt sterben muss. Sie bekämpft ihre aussichtslose Situation mit Galgenhumor und schonungsloser Ehrlichkeit. Man kann es ihr nicht verübeln, dass sie sich so viele Gedanken macht – dass sie an sich selber (ver)zweifelt! Vor allem diese schwarzen Gedanken lassen sie so authentisch und greifbar wirken – ich konnte mich in sie hineinversetzen und sogar oft mit ihr identifizieren.
Mit einem Schlag wurde mir schmerzhaft bewusst, wie kostbar mein Leben doch eigentlich ist und welch unsagbares Glück ich habe, gesund zu sein. Bei Tessa gibt es kein „Eines Tages, Baby…“, bei Tessa gibt es das Hier und Jetzt und vielleicht noch ein Morgen – was sie jetzt nicht erlebt, wird sie vielleicht nie erleben.
Dann ist da noch Oskar… Oskar, der völlig blind und mit ganzem Herzen seinen Gefühlen vertraut, ohne ahnen zu können, was ihn auf dieser Reise erwarten wird.
Aber er ist nicht nur ein liebenswürdiger und herzensguter Mensch – auch Oskar hat Schreckliches durch- und erlebt. Was es ist, erfährt man erst im Laufe der Geschichte und dieses Unwissen verleiht ihm etwas leicht Mysteriöses, weil man seine Handlungen eben nicht immer verstehen kann und sich unweigerlich fragt, was er verbirgt.
Wie oben schon kurz erwähnt – ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Anne Freytag hat einen angenehm bildhaften, mitreißend atmosphärischen und herzergreifenden Schreibstil! Alles, was Tessa spürt und erlebt, spüren und erleben wir als Leser*innen auch!

Ich nehme einen großen Schluck von meinem Frappé und die Kombination aus dem herben Kaffeegeschmack und dem fluffigen Teig mit der Milchschokolade ist wie Goethe für den Gaumen.
Mein bester letzter Sommer – Seite 244


SPOILER

Ich bin ein wenig vorbelastet, was Geschichten angeht, die schwierige Themen behandeln. Ich war und bin nach wie vor ein riesengroßer Fan von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ – darum ertappte ich mich immer wieder dabei, nicht Parallelen zu suchen. Ich konnte das meistens gut abschalten und mich auf die Geschichte einlassen, trotzdem war ich etwas enttäuscht, als Oskar auf den letzten Seiten den Brief von Tessa liest – das war mir leider zu sehr „abgeschaut“. Dieser Brief war gedacht als das emotionale Finale, der Taschentuch-Moment.
Vor meinem Auge zog jedoch nicht das Leben von Tessa vorbei und meine Wimperntusche ist ebensowenig verschmiert…

SPOILER ENDE


Aber trotz allem hat mir dann doch noch etwas gefehlt. Ich musste zwar zum Teil richtig herzhaft lachen (Stichwort David, für alle, die das Buch schon gelesen haben! :-D ), aber die wirklich großen Emotionen hat es bei mir leider nicht ausgelöst.
Möglicherweise habe ich schon zu viele gute Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen.

Ich hatte alles. Insbesondere Zeit.
Mein bester letzter Sommer – Seite 182


Fazit:

Ein besonderes Buch – mitreißender Schreibstil, wunderbare Charaktere und eine herzergreifende Geschichte!
Für das Finale hätte ich mir als Vielleserin einfach noch einen Überraschungsmoment gewünscht.

Danke Anne Freytag, für deine berührende Geschichte – ich freue mich auf weitere Bücher von dir! (Welches als nächstes bei mir einzieht, weißt du ja schon… ;-) )


Für „Mein bester letzter Sommer“ vergebe ich:

4 Bücherbärlis

4/5 Bücherbärlis!

5 Kommentare zu „Rezension zu „Mein bester letzter Sommer“ von Anne Freytag

  1. Hallo liebe Lea-Sophie! 🙂

    Ich habe „Mein bester letzter Sommer“ kürzlich erst gelesen und vorhin rezensiert und ich hoffe, es ist für dich okay, dass ich deine Rezension in meiner unter der Überschrift “Weitere Rezensionen zu vorgestelltem Buch” verlinkt habe? Falls nicht, melde dich einfach kurz bei mir und ich lösche dich wieder raus, ja? 😉 Hier der Link: Mein bester letzter Sommer – Anne Freytag.

    Alles Liebe ♥,
    Janine

    Gefällt 1 Person

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