REZENSION | Klengel, Katja: Girlsplaining

„Girlsplaining“ zeigt eindrucksvoll, wie verkopft wir alle (noch) sind. Ich bin mir sicher, dass viele sich der im Buch angesprochenen Problematiken gar nicht bewusst sind – dafür muss erst ein Bewusstsein geschaffen werden.

Genau das macht „Girlsplaining“ auf eine humorvolle Art und Weise.


Worum geht’s?


Feminismus, das ist ein Thema, mit dem sich (hoffentlich) jede*r irgendwann im Laufe seines*ihres Lebens beschäftigt – ich selbst habe lange nach einem leichten Zugang zum Thema gesucht, nach Büchern, die mich behutsam in diese komplexe Thematik einführen und in denen nicht wie wild mit irgendwelchen Fachtermini um sich geworfen wird. Durch andere Blogger*innen bin ich auf „Girlsplaining“ aufmerksam geworden. Das Buch hat mich gleich von Anfang an fasziniert – seit meiner Kindheit, in der ich „Donald Duck“ oder „Asterix & Obelix“ gelesen habe, habe ich nämlich nie mehr zu Comics gegriffen. (Mir war nicht so wirklich bewusst, dass es auch Comics für Erwachsene gibt.) Das Cover und die Innengestaltung von „Girlsplaining“, die der Farbe Pink treu bleiben, sind natürlich ein Hingucker (Spoiler: Meine Lieblingsfarbe ist Rosa, ich find’s also besonders hübsch!).


Welche Themen werden denn nun behandelt?

Katja Klengel geht nicht nur auf die Rosa-Blau-Falle bei Kinderspielzeug ein, sie thematisiert neben weiblicher Körperbehaarung auch, weshalb Frauen oft als „hysterisch“ bezeichnet werden und wieso sich vor allem Frauen immer wieder rechtfertigen müssen, wenn sie keine Kinder bekommen wollen …

Da es sich um einen autobiographischen Comic handelt, zeigt Katja Klengel außerdem Momente auf, in denen sie selbst sprachlos war, als sie sich sexistische Kommentare gefallen lassen musste. Im Stile von „A Christmas Carol“ durchleben wir nach dem Auftauchen des Geistes der verrosteten Rasierklingen, wie sie anders und selbstbewusster auf diese Sprüche hätte reagieren können – und vor allem, dass das manchmal gar nicht so schwer ist!

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REZENSION | Glattauer, Daniel: Gut gegen Nordwind & Alle sieben Wellen

Ein kleines „e“ zu viel in der Adresszeile und Emma Rothners Abonnementkündigung des LIKE-Magazins landet, anstatt beim gewünschten Empfänger, bei Leo Leike. Weitere versehentlich versandte E-Mails führen dazu, dass die beiden schließlich regelmäßig miteinander schreiben und sich anfreunden. Online – versteht sich. Doch die Anziehung zwischen den beiden wird mit E-Mail zu E-Mail immer größer. Emma ist verheiratet, ja, sogar glücklich verheiratet, und in Leos Leben taucht dessen Ex-Freundin, von der er einfach nicht loskommt, immer wieder auf.

Würde der Reiz der Anonymität verloren gehen, wenn sie sich treffen würden? Was wäre danach? Würden sie sich überhaupt noch schreiben wollen oder wäre alles zwischen ihnen gesagt?

[…] Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf. […] Ich könnte tausendmal Emmi schreiben. Emmi schreiben ist Emmi küssen.

„Gut gegen Nordwind“, S. 88f.

„Gut gegen Nordwind“ hat seine Höhen und Tiefen. Die Geschichte beginnt spannend und neuartig – einen E-Mailroman lese ich zumindest nicht alle Tage – und entwickelt rasant eine Sogwirkung, die es einem schwer macht, das Buch wieder wegzulegen. Etwaige langatmige Passagen lässt man schnell wieder hinter sich, da der Großteil der Mails kurz und bündig ist – und doch so viel passiert.

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{Rezension} Ab ins Bett! von Katharina Kunzmann😴🧸

Träumen Blinde in Farbe?
Wie beeinflusst bestimmtes Essen unseren Schlaf?
Was steckt hinter dem Phänomen ASMR?

Diesen und zahlreichen weiteren spannenden Fragen geht Katharina Kunzmann in ihrem Buch „Ab ins Bett! Eine traumhafte Reise in die Welt des Schlafes“, das im September 2017 im Goldmann Verlag erschienen ist, auf den Grund.

Als Leser tauchen wir gemeinsam mit Katharina Kunzmann ein in die weite Welt des Schlafes. Die Autorin bringt uns mit viel Charme und Witz Wissenswertes näher – fakten- aber vor allem auch abwechslungsreich!
Zudem erhält man durch die Lektüre wertvolle Tipps zur Verbesserung der eigenen Nachtruhe – die findest du vor allem im Kapitel „Einschlafkiller – und wie man sie überlistet“!
Vor allem durch ihre anschaulichen Vergleiche und Beschreibungen der verschiedenen Sachverhalte macht es total viel Spaß, mehr über dieses umfangreiche Thema zu erfahren.

Ein stinknormales Sachbuch zum Thema Schlaf würde vermutlich bald schon wieder irgendwo in einer Ecke verstauben, aber hierzu greift man wirklich gerne! Vor allem kann man Kapitel, die einem nicht zusagen, auch einfach überspringen und nur die lesen, die einen auch wirklich interessieren – wobei sich die Lektüre des ganzen Buches eindeutig lohnt! „{Rezension} Ab ins Bett! von Katharina Kunzmann😴🧸“ weiterlesen

{Rezension} Tasty – Das Original von einfach Tasty

Wenn man ein wenig in der Foodblogszene auf Instagram unterwegs ist, stößt man unweigerlich auf die diversen Accounts von Tasty. Super einfach – super lecker – so könnte das Motto von Tasty lauten. Ich habe schon unzählige Rezepte gebookmarkt – umso gelegener kam es mir, als ich beim Stöbern entdeckt habe, dass es ein Kochbuch geben wird, das die beliebtesten 80 Rezepte vereint!

Das Buch ist absolut ansprechend gestaltet – gar keine Frage! Stilvolle, appetitliche Foodfotografien, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen! Insgesamt werden in diesem Kochbuch 80 Rezepte vorgestellt. Diese sind in 9 Sektionen unterteilt: Party, Landküche, Süßes, Klassiker, Vegetarisch, Die Besten, Aus Aller Welt, Trendiges, Bälle & Ringe. Ideal also zum Durchblättern, wenn man noch nicht genau weiß, worauf man eigentlich Lust hat. Ich habe mir eine ganze Menge an Rezepten markiert, die ich alle noch ausprobieren möchte, weil die Umsetzung tatsächlich sehr machbar wirkt und auch relativ alltägliche Zutaten vorkommen. Zusätzlich findet man auf den letzten Seiten ein Rezeptregister!

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{Rezension} Band 01 Wee-City-Love-Reihe: Books’n’Scones

Emily ist mit Leib und Seele Besitzerin eines kleinen Cafés in Edinburgh, das sie passenderweise „Books’n’Scones“ getauft hat. Sie serviert ihren Gästen nämlich selbst gebackene Scones in den verschiedensten Geschmacksrichtungen und bietet ihnen dazu auch noch eine Vielzahl an Büchern an. Als ihr Bruder sie kurzfristig dazu überredet am Speeddating, das in ihrem Café stattfindet, teilzunehmen, ist sie alles andere als begeistert. Dabei lernt sie jedoch Finn kennen, der ihr seitdem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Die beiden verstehen sich blendend, aber irgendetwas verheimlich er vor ihr – sie möchte unbedingt herausfinden, was es ist! Das Liebeschaos ist perfekt, als plötzlich ihr Exfreund vehementer denn je versucht, wieder in ihr Leben zu treten. Die Lage spitzt sich so weit zu, dass Emily fürchten muss, ihr Café zu verlieren. Und zwischen all dem Chaos muss sie sich die Frage stellen, wieviel sie bereit ist zu geben für die Liebe ihres Lebens.


Julia Zieschang hat es schon im ersten Band der Wee-City-Love-Reihe geschafft, den Flair Edinburghs und der schottischen Highlands zauberhaft schön einzufangen. Als Leser erkundet man gemeinsam mit Emily und Finn die Hauptstadt Schottlands – akute Fernwehgefahr! Julias Auge für’s Detail führt zu ausschweifenden, liebevollen Beschreibungen der Stadt und der Häuser – für mich persönlich manchmal a little too much, sowas liegt aber bekanntlich im Auge des Betrachters. Sie schafft es, so atmosphärisch zu schreiben, dass man sich bei der Lektüre oftmals selbst im „Books’n’Scones“ anwesend fühlt – den Geruch der frisch gebackenen Scones beinahe schon erschnuppern kann. „{Rezension} Band 01 Wee-City-Love-Reihe: Books’n’Scones“ weiterlesen

{Rezension} Kiss me in Paris von Catherine Rider

Passend zur klirrenden Kälte draußen – Frühling, wo bist du? – bin ich noch einmal ins vorweihnachtliche Paris abgetaucht. Dass das Buch in der Stadt der Liebe spielt, ist unschwer zu erkennen – aber worum geht es denn?

Eigentlich will Jean-Luc nur seine Ruhe haben und sich endlich diesem verflixten Fotoprojekt für die Uni widmen, als plötzlich Serena auftaucht. Die quirlige Amerikanerin mit den (total geschmacklosen) grell-orangen Turnschuhen bringt ihn ziemlich aus der Fassung mit ihrer vollgestopften Agenda. Ganz zufälligerweise wäre diese Sightseeingtour – selbstverständlich im High Speed Tempo – genau das, was er für sein Fotoprojekt brauchen könnte. Und so machen sich die beiden auf, um Paris zu erkunden auf den Spuren von Serenas Eltern, die vor fünfundzwanzig ihre Hochzeitsreise in der Stadt der Liebe verbracht hatten….

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Neues Herzensbuch & Ein Blick in mein Bullet Journal

Wie ich aufs Bullet Journaling gekommen bin, weiß ich nicht mehr so genau. Ernsthaft damit auseinandergesetzt habe ich mich, nachdem ich „Save Me“ gelesen hatte – Ruby, eine der zwei Protagonisten, führt ja selbst eines und organisiert und strukturiert damit ihr ganzes Leben. Ich bin, gelinde gesagt, ein ziemlich chaotischer Mensch. Dass ich seit Schulbeginn immer konsequent meine Hausaufgaben aufschreibe, grenzt schon beinahe an ein Wunder – ich lebe eher frei dem Motto: Das Genie beherrscht das Chaos – du weißt schon… Dass das nicht ewig so weitergehen konnte, war von vorneherein klar.

In der Zeit, als ich das Bullet Journaling durch Stöbern im Internet entdeckt habe, war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Hobby, in dem ich mich kreativ austoben könnte und das sich fernab von irgendwelchen technischen Geräten und dem Internet abspielt – sofern das möglich ist. Dass das Bullet Journaling sowohl das Kreative als auch das Strukturierte vereint, war natürlich das Tüpfelchen auf dem I, für mich kleine Chaotin. Einen Versuch wäre es jedenfalls wert, sagte ich mir. Es kam jedensfalls eins zum anderen und schließlich fand ich mich – dann doch wieder im Internet surfend – auf Pinterest wieder. Beim Stöbern wurde ich schier überwältigt durch diese große Bandbreite an möglichen Designs, Schriftarten und Übersichten – mir tat sich eine wahre Inspirationsgoldgrube auf, aber irgendwie war da nicht das dabei, was ich eigentlich benötigt hätte: eine kleine Starthilfe. Weil ich nun mal ungern etwas nur so a bisserl angehe, wollte ich eine professionelle Grundlage. Wie durch Zufall bin ich auf Jasmin Arensmeiers Buch gestoßen. Und was soll ich sagen? Ich bin schwer begeistert. „Neues Herzensbuch & Ein Blick in mein Bullet Journal“ weiterlesen

{Rezension} Save Me von Mona Kasten

Oxford. Rubys größter Traum ist es, eines Tages dort zu studieren – sie kämpft hart dafür, um dieses Ziel zu erreichen. Ihr oberstes Gebot: nicht auffallen. Als sie mitten in eine Szene tappt, die sie nicht hätte sehen dürfen, ist ihr Mauerblümchendasein schlagartig vorbei. James Beaufort, der einflussreichste und gutaussehendste Typ der Schule, weiß nun, dass es sie gibt. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln will er verhindern, dass sie diese eine Sache ausplaudert. Dabei kommen die beiden sich näher als beabsichtigt…


Ich habe eine Weile gebraucht, bis in ich die Geschichte hineingefunden habe. „Save Me“ beginnt ruhig, da wir anfangs erst in die Szenerie eingeführt werden und alle wichtigen Charaktere kennenlernen. Durch die zwei Perspektiven – sowohl Ruby als auch James kommen zu Wort – bekommt man einen guten Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten. Zu Beginn beschränkt sich der Dialog zwischen ihnen hauptsächlich auf Streitgespräche – James verkörpert gänzlich das, was Ruby so sehr ablehnt. Gerade zu Beginn konnte ich mir absolut nicht vorstellen, dass sich die beiden jemals näherkommen würden.

In Rubys Leben spielt Ordnung, Geregeltheit und Kontrolle eine große Rolle – sie plant ihre Tage klar durch mit Hilfe eines Bullet Journals, das sie überall mit hin nimmt. Ihre Familie nimmt einen wichtigen Part in ihrem Leben ein – harmonische Familienszenen kommen hier nicht zu kurz. Es ist wirklich schön, endlich einmal von einer nicht absolut verkorksten Familie zu lesen, die nicht nur die Blutsverwandtschaft zusammenhält. Hier hilft jeder jedem – gemeinsames Kochen und Spieleabende sind keine Seltenheit im Hause Bell.

Im krassen Gegensatz dazu die hoch angesehene Familie Beaufort.  „{Rezension} Save Me von Mona Kasten“ weiterlesen

{Rezension} Überraschungskuchen von Èva Harlé

Seien wir mal ehrlich,  so gut wie jeder von uns – ich! – liebt Süßes und nascht herzlich gerne. Glücklicherweise habe ich das Backbuch „Überraschungskuchen“ von Èva Harlé entdeckt. Weil ich ab und zu doch ganz gerne den Backhandschuh schwinge, habe ich es mir näher angeschaut!

Allein beim Durchblättern des Backbuches fiel mir die Gestaltung schon sehr positiv ins Auge. Bei vielen Rezepten werden keine außergewöhnlichen und sündteuren Zutaten benötigt, sondern jene, die häufig in unseren Haushalten vorrätig sind. Neben einer guten und einfachen Erklärung, die das Nachbacken leicht macht, überzeugt das Backbuch auch damit, dass Portionsmenge, Vorbereitungs- und Garzeit sowie der Schwierigkeitsgrad und Kostenpunkt angegeben sind. Übrigens: Wer nicht gerne mit Lebensmittelfarbe arbeitet, würde hier nicht glücklich werden – viele der Rezepte würden ohne gar nicht funktionieren, weil der erwünschte Wow-Effekt nicht vorhanden wäre.

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Und so ist eine Rezeptseite gestaltet!


Ich habe mit meiner Schwester zwei Rezepte aus diesem Backbuch ausprobiert, um gleich mal zu testen, ob die Ausführung doch tatsächlich so einfach ist, wie angegeben!

Wir haben zum einen „Muffins mit Keksüberraschung“ nachgebacken und uns zum anderen an „Schokoladentörtchen mit flüssigem Kern“ versucht! „{Rezension} Überraschungskuchen von Èva Harlé“ weiterlesen

{Rezension} Französisch backen von Aurélie Bastian

Wenn ich an französisches Gebäck denke, erinnere ich mich an meine Kurzaufenthalte in Paris und Straßbourg im letzten Sommer zurück… Kein Wunder also, dass ich mich total begeistert auf „Französisch backen“ von Aurélie Bastian gestürzt habe! Und so viel vorweg – alle Frankophilen, die gerne den Backhhandschuh schwingen und schon etwas Erfahrung mitbringen, sind hier goldrichtig!


Das Backbuch sieht nicht nur von außen traumhaft aus, auch beim Schmökern überzeugt es durch die zahlreichen bunten Fotos – jedes Rezept wird visuell mit zumindest einem Bild dargestellt. Bei schwierigeren Rezepten wie beispielsweise „Macarons d’Aurélie“ (S.78ff.) gibt es Step-by-Step-Aufnahmen, die die Umsetzung erleichtern sollen.

Nach einem Vorwort, sowie einigen Tipps und Tricks zu bestimmten Grundteigen, folgt die Einteilung der Gebäcksorten in folgende Kategorien: Petit déjeuner (Frühstück), Pâtisserie (Gebäck), Goûter (Kaffeezeit) und Grandes occasions (Besondere Anlässe). Abschließend findet sich auch ein Rezeptregister, was sehr hilfreich und zeitsparend ist, wenn man schnell etwas Bestimmtes nachschlagen will.

Wie genau eine Rezeptseite gestaltet ist? Das zeige ich dir am Beispiel von Gaufres – bei uns eher bekannt unter dem Begriff Waffeln!

Rezept Gaufres „{Rezension} Französisch backen von Aurélie Bastian“ weiterlesen